Hörner_Christian_2020_BachelorArbeit
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Resource ID
32
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Open
Contributed by
Henrik Schultze
Keywords UrbanOpen
Ethnographie, Ethnologie, Partizipation, Stadtentwicklung, qualitative Methoden
Other
Infrastrukturen, Gemeinwohl
Named person(s)
Christian Hörner
Country
Deutschland
Date
03 February 2022
Credit
Christian Hörner
Caption
Gemeinwohl als Lebensform in Beta
Eine Ethnografie prototypischer Infrastrukturen der gemeinwohlorientierten Stadtentwicklung
Document extract
Abstract (Deutsch)
Meine Arbeit beschäftigt sich mit dem “Projekt Commons” (PC) als einer neuen Form der zivilgesellschaftlichen Partizipation sowie Kooperation von verfasster Öffentlichkeit und staatlichen Institutionen. „Gemeinwohl“ ist der zentrale Begriff der Forschung, weil er für das Projekts PC einen Anspruch an das eigene Handeln darstellt, aber darüber hinaus, so die These der Arbeit, als formgebendes Kriterium der Infrastrukturen des Alltags der dortigen Öffentlichkeit verstanden werden kann. Daran anknüpfend schlägt die Arbeit eine Rekonzeptualisierung des Begriffs für qualitative sozialwissenschaftliche Forschung vor, welche Gemeinwohl als gemeinwohlorientierte Praxis in seiner Alltäglichkeit in den Vordergrund rückt. Dementsprechend wird anhand von ethnografischem Material aus einer 3-monatigen Feldforschung illustriert, wie die Lebensform der Öffentlichkeit um das Projekt PC alltäglich entsteht und reproduziert wird, wobei vor allem das Konzept des Prototypen eine entscheidende Rolle spielt. Gemeinwohl, so versucht die Arbeit darzustellen, ist ein formales Kriterium der soziokulturellen Infrastruktur des PC, welches prototypisches Handeln affordiert und für das Projekt Commons Prozesse der Infrastrukturierung ermöglicht, verstärkt und deren Intensität und Qualität mitbestimmt.
Im weiteren Verlauf der Arbeit wird die Lebensform PC darüber hinaus als infrastrukturelle Kritik an bestehenden gemeinwohlorientierten Systemen, wie zum Beispiel denen des Staates, dargestellt. Durch die Produktion von tatsächlich existierenden Alternativen, so argumentiere ich, führt das PC einen impliziten, kritischen Diskurs mit diversen Institutionen. Schlussendlich wird in der Forschungsarbeit ein zentraler Widerspruch der Aushandlungsprozesse innerhalb der kooperierenden Organisationen des Projekts herausgestellt: Zwischen dem gemeinwohlorientierten Prototyp und einer stadtplanerischen Bürokratie existieren unterschiedliche Praxisformen, welche die Projektentwicklung erschweren und prototypische Potentiale in Frage stellen. Der Text endet mit einer offenen Frage: Wie kann folglich eine notwendige Kompatibilität von Infrastrukturen hergestellt werden, welche die Offenheit des Prototypen genauso wie eine notwendige Verbindlichkeit gewährleistet?
Abstract (Englisch)
My work deals with the “Projekt Commons” (PC) as a new form of civic participation as well as cooperation between an organized public and state institutions. "Common Good" is the central concept of the research because it represents a maxime which is crucial for the project PC in framing its own actions. Beyond that, according to the thesis of the paper, it can be understood as a formative criterion of the infrastructures that shape everyday life of the project. Following up on this, the thesis proposes a reconceptualization of the term for qualitative social science research, foregrounding common good as a practice of the everyday. Accordingly, ethnographic material from 3 months of field research is used to illustrate how the life form of the public sphere around the PC project emerges and is reproduced, with the concept of the prototype playing a crucial role in particular. The work attempts to show that the common good is a formal criterion of the socio-cultural infrastructure of the PC, which affords prototypical action as well as enables and reinforces processes of infrastructuralization for the Projekt Commons.
In the further course of the thesis, the PC form of life is presented as an infrastructural critique of existing systems oriented towards the common good, such as those of the state. By producing actually existing alternatives, I argue, the PC engages in an implicit critical discourse with diverse institutions. Finally, the research highlights a central contradiction of the negotiation processes within the project's collaborating organizations: Different forms of practice exist between the common good-oriented prototype and an urban planning bureaucracy, which complicate the project development and question prototypical potentials. The text ends with an open question: How can a necessary compatibility of infrastructures be established, which guarantees the openness of the prototype as well as a necessary commitment?