Seitz_Florian_2020_Masterarbeit
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Resource ID
31
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Open
Contributed by
Henrik Schultze
Keywords UrbanOpen
Ethnologie, Partizipation, Stadtentwicklung
Other
Diversität
Named person(s)
Florian Seitz
Country
Deutschland
Date
11 January 2022
Credit
Florian Seitz
Caption
Diversität und Partizipation in kooperativen Stadtentwicklungsprojekten – eine exemplarische Untersuchung anhand des Modellprojekts Rathausblock Kreuzberg
Document extract
Abstract (Deutsch)
Im Fokus der Arbeit steht das Stadtentwicklungsprojekt Rathausblock Kreuzberg. Wie bei anderen Berliner Bauflächen, wurde auch hier der Verkauf durch Proteste von Aktivist_innen und Initiativen, die sich im Zuge dessen gründeten, begleitet. Das ehemalige Kasernenareal wurde so zum Politikum und durchlief eine Vielzahl von noch näher zu beschreibenden Eigentumsformen. Letztendlich befindet sich das Grundstück nun im Besitz des Landes Berlin.
Erklärtes Ziel des Senats und des Bezirks ist es seitdem, auf dem Gelände Wohnraum zu schaffen, um der angespannten Situation und dem Wohnungsmangel innerhalb des S-Bahn-Rings etwas entgegenzusetzen. Der Senat wusste allerdings um das starke öffentliche Bewusstsein und das Engagement einiger Akteur_innen für das Gelände und einigte sich so zusammen mit Vertreter_innen der Zivilgesellschaft, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIM), der Wohnungsbaugesellschaft Mitte mbh (WBM) und dem Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg auf eine Kooperationsvereinbarung, die die Grundlage für ein gemeinwohlorientiertes, kooperatives Modellprojekt in Zusammenhang mit dem derzeit laufenden Sanierungsverfahren Rathausblock schafft. In der Vereinbarung ist eine breite öffentliche Beteiligung angestrebt. Deren zentrales Element ist ein sogenanntes „Städtebauliches Werkstattverfahren“, welches in Form von verschiedenen Veranstaltungen den Sanierungsprozess begleiten, ein städtebauliches Konzept für die Entwicklung des Dragoner Areals (wie das Gelände ebenfalls genannt wird) sowie angrenzender Grundstücke definieren und als Grundlage für den Bebauungsplan dienen soll. Dieses Werkstattverfahren stellt ein zentrales Format für diese Arbeit dar und wird hinsichtlich der Partizipationsmöglichkeiten für die Zivilgesellschaft untersucht. Des Weiteren wird ein empirischer Blick auf den kollaborativ ausgelegten Planungsprozess eingenommen und mithilfe von Monika Kuraths Modell der „Materiellen Partizipation“ die sozio-technischen Interaktionen zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Akteur_innen herausgearbeitet sowie Hierarchien unter den Akteur_innen aufgezeigt. Ein weiterer Fokus richtet sich auf die Diversität des Partizipationsprozesses. Speziell wird danach gefragt, ob es Gruppen gibt, die innerhalb des Projektes unterrepräsentiert sind und welche möglichen Gründe dafür vorliegen. Im ersten Teil der Arbeit wird die Entstehung einer partizipativen Stadtplanung wie wir sie heute kennen als ein Ergebnis verschiedener wissenschaftlicher Interventionen und politischer Kämpfe umrissen und das hier angewandte Partizipationsverfahren in diesen Kontext eingebettet. Daran anschließend wird das Dragoner Areal genauer beschrieben und in einen historischen und stadtpolitischen Zusammenhang gesetzt. Im vierten Kapitel wird die Methodik, die dieser Arbeit zugrunde liegt, mit besonderem Augenmerk auf die verschiedenen Feldzugänge, die über das physisch betretbare Areal hinausgingen, dargestellt. Im Anschluss daran werden die erhobenen Daten analysiert und die Ergebnisse präsentiert. Im letzten Kapitel werden die zentralen Befunde der Arbeit diskutiert in einen breiteren wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Kontext eingeordnet.
Abstract (Englisch)
The focus of this paper is the urban development project Rathausblock Kreuzberg. As with other development sites in Berlin, the sale was accompanied by protests of activists and initiatives that were founded in the course of the sale. The former barracks area thus became a political issue and went through a variety of forms of ownership that are yet to be described in more detail. Ultimately, the property is now owned by the state of Berlin. Since then, the declared goal of the Senate and the district has been to create housing on the site in order to counteract the tense situation and the housing shortage within the S-Bahn ring. However, the Senate was aware of the strong public awareness and the commitment of some actors to the site and thus, together with representatives of civil society, the Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIM), the Wohnungsbaugesellschaft Mitte mbh (WBM) and the district of Friedrichshain-Kreuzberg, agreed on a cooperation agreement that creates the basis for a public welfare-oriented, cooperative model project in connection with the currently ongoing redevelopment process Rathausblock. The agreement aims to achieve broad public participation. Its central element is a so-called "urban planning workshop procedure", which is to accompany the redevelopment process in the form of various events, define an urban planning concept for the development of the Dragoner Areal (as the site is also called) and adjacent properties, and serve as the basis for the development plan. This workshop process represents a central format for this work and will be examined in terms of participation opportunities for civil society. Furthermore, an empirical view of the collaborative planning process is taken and, with the help of Monika Kurath's model of "material participation", the socio-technical interactions between human and non-human actors are elaborated and hierarchies among the actors are shown. Another focus is on the diversity of the participation process. Specifically, it asks whether there are groups that are underrepresented within the project and what the possible reasons for this are. In the first part of the paper, the emergence of participatory urban planning as we know it today is outlined as a result of various scientific interventions and political struggles and the participation process applied here is embedded in this context. Following this, the Dragoner Areal is described in more detail and placed in a historical and urban political context. In the fourth chapter, the methodology on which this work is based is presented with special attention to the different field accesses that went beyond the physically accessible area. This is followed by an analysis of the data collected and a presentation of the results. In the final chapter, the central outcomes of the thesis are discussed and classified in a broader scientific and social context.