Immutable: Atlas der Abwesenheit. Kameruns Kulturerbe in Deutschland. Sitzung 4 der digitalen Vorlesungsreihe „Decolonizing Anthropology: Eine selbstkritische Standortbestimmung in Forschung und Lehre“ der deutschsprachigen Sozial- und Kulturanthropologischen Institute.
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Resource ID
18
Access
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Contributed by
Anja Rosenbaum
Titel
Atlas der Abwesenheit. Kameruns Kulturerbe in Deutschland. Sitzung 4 der digitalen Vorlesungsreihe „Decolonizing Anthropology: Eine selbstkritische Standortbestimmung in Forschung und Lehre“ der deutschsprachigen Sozial- und Kulturanthropologischen Institute.
Autor*innen
Fossi, Richard Tsogang
Datum der Erstveröffentlichung
23 November 2023
Herausgeber*innen
boasblogs
Weitere Beteiligte
Knecht, Michi
Veröffentlichende Institution
Humboldt-Universität zu Berlin
Abstract
In den letzten Jahrzehnten ist vor dem Hintergrund der postcolonial studies von einem „Unbehagen im Museum“ (Kazeem et al 2009), von „Culture Strike. Art and Museum in the Age of Protest“ (Raicovich 2021)“, oder auch von „de-linking“ (Walter Mignolo 2009) bzw. “debordering”, d.h. Museum ohne jegliche Grenzen (Whitehead 2018) die Rede. Dabei wird festgestellt, dass die europäischen ethnologischen Museen als Zeugnisse der kolonialen Gewalt erscheinen, weil in ihnen einerseits noch so viele Stücke kulturellen Erbes und menschlicher Überreste ehemals kolonisierter Bevölkerungen aus der Kolonialzeit lagern, und andererseits die Repräsentationen dieser Bevölkerungen in musealen Diskursen bzw. Narrativen stets exotisierend und deshalb irritierend sind. Aus diesen Gründen sind die Museen in den letzten Jahren in die Kritik geraten, und es sind viele und unterschiedliche Stimmen lauter geworden, die sie in ihrem Selbstverständnis erschüttern. Diskutiert wird nicht nur die Unrechtmäßigkeit ihrer Bestände, sondern auch die Notwendigkeit der Erforschung der Provenienzen und der Rückgabe kolonialbedingter Sammlungen. Im Sinne einer neuen Museologie ist in diesem Zusammenhang stets von einer „dekolonialen Museumspraxis“ die Rede.
Doch man darf sich natürlich fragen, was „dekoloniale Museumpraxis“ eigentlich ist, wenn man die museale Landschaft und die Museumspraxis in Deutschland beobachtet. Kann man, wie Silvia Rivera Cusicanqui skeptisch fragt, eine „dekoloniale Theorie“ ohne eine „dekoloniale Praxis“ haben? Kann man einen Anspruch auf Dekolonisierung haben, ohne zu wissen, was die Kolonisation bzw. der Kolonialismus als dehumanisierendes Unterfangen bedeutet? Was untermauert, oder soll die dekoloniale Theorie und Praxis heute untermauern? Wie das Buch Atlas der Abwesenheit. Kameruns Kulturerbe in Deutschland zeigt, sind viele Ansprüche auf Dekolonisierung der Museen in Deutschland bisher vielmehr nur Phrasen, aber keine Realität, d.h. keine radikale, aufrichtige Infragestellung gängiger Museumpraxis, Ausstellungsmuster, Wissenskonstruktion und der Provenienz kolonialer Sammlungen.
Schlagwörter
Decolonizing Anthropology
Cultural Anthropology
Social Anthropology
Ethnologie
Decolonization
History of Ideas
Methodology
Epistemology
Restitution
dekoloniale Museumspraxis
Provenienzforschung
GND Schlagwörter
Kamerun
Entkolonialisierung; http://d-nb.info/gnd/4070860-3
Ethnologie; http://d-nb.info/gnd/4078931-7
Sozialanthropologie
Kulturanthropologie
Ethnologisches Museum
Provenienzforschung
DDC
000 Informatik, Informationswissenschaft, allgemeine Werke/060 Allgemeine Organisationen und Museumswissenschaft/069 Museumswissenschaft (Museologie)
300 Sozialwissenschaften/301 Soziologie und Anthropologie
300 Sozialwissenschaften/306 Kultur und Institutionen
300 Sozialwissenschaften/320 Politikwissenschaft (Politik und Regierung)/325 Internationale Migration und Kolonisation
300 Sozialwissenschaften/370 Bildung und Erziehung/378 Hochschulbildung (Tertiärbereich)
900 Geschichte, Geografie und Hilfswissenschaften/960 Geschichte Afrikas
RVK
LB 34015
LB 53529
LB 35529
Sprache
deu
Publikationstyp
Lehrmaterial
Dateiformat
MP4
verwandte Dokumente
https://boasblogs.org/decolonizinganthropology
Dauer / Länge
00:39:13