15_Audio_Fischer
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Resource ID
9
Access
Open
Contributed by
Jessica Bartz
Event
Conference
Country
Germany
Date
27 October 2019
Credit
Jens Fischer
Duration
0:23:10 (approx)
Channel mode
Single Channel
Sample rate
48000
Audio bitrate
112 kbps
Caption
Abstract:
Apollon und Augustus - Eine Zweckbeziehung?
von Jens Fischer
Augustus und Apollon, der Herrscher und der Gott, diese zwei Figuren besitzen im Rahmen der augusteischen Epoche eine so starke assoziative Verbindung, dass sie von den zeitgenössischen Künstlern oft beinahe als semantische Synonyme verwendet werden – so zumindest lautet die gegenwärtige communis opinio der modernen Forschung. Demnach wird Apollon auf Münzbildern, als Statue, in Reliefs und nicht zuletzt in der Dichtung oft geradezu als eine Art „Siegel“ des Augustus verstanden. Seinen Kulminationspunkt aber besitzt das Verhältnis in dem palatinischen Tempel des Gottes aus blendend weißem Marmor, welcher in unmittelbarer räumlicher Beziehung zum persönlichen Domizil des neuen Herrschers entstand. Dennoch, der genaue Ursprung dieser engen Beziehung, der sprichwörtliche Keim, aus dem sie entwuchs, gibt der Forschung auch heute noch immer Rätsel auf. Eine besonders wichtige Rolle wird für gewöhnlich der entscheidenden Schlacht bei Actium zugeschrieben. Doch ergibt sich hier das Problem, dass besonders der Bau des palatinischen Tempels bereits im Jahr 36 v.Chr., also nicht weniger als fünf Jahre vor der Schlacht von Actium, gelobt wurde.
In meinem Beitrag präsentiere ich einen Interpretationsansatz dieses für die römische Kultur- und Religionsgeschichte so wichtigen Verhältnisses zwischen Herrscher und Gott, welcher dessen Bedeutung vor dem Hintergrund des römischen Apollonkultes beurteilt und darüber hinaus die für Augustus so typische Neuinterpretation altehrwürdiger republikanischer Traditionen, Ämter und Institutionen in die Beurteilung miteinbezieht. Hierdurch zeige ich auf, dass hinter dem, was von der Forschung gemeinhin als jene enge persönliche Bindung des Augustus an Apollon interpretiert wird, in erster Linie ein klarer realpolitischer Pragmatismus zu erkennen ist, der sich sehr gut in das allgemeine Bild der sonstigen innenpolitischen Handlungen des ersten römischen Kaisers einfügt.
Marker lat / long: 51, 9 (WGS84)