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Jessica Bartz
Conference
Germany
27 October 2019
Rolf Frank Sporleder
0:16:04 (approx)
Single Channel
48000
103 kbps
Abstract: Augusteische Mythen – private Staatsreliefs? Eine kritische Analyse mythologischer Szenen auf Kleinkunst
von Rolf Frank Sporleder
Während der Späten Republik und Frühen Kaiserzeit tauchen im öffentlichen und privaten Raum immer mehr Bilder auf, die Bauten schmücken oder Gegenstände verzieren. Wie lässt sich die Auswahl der Themen und Motive begründen?
Als Erklärungsversuch wird nicht selten auf historische Personen oder Ereignisse verwiesen, wenn mythologische Szenen interpretiert werden. Insbesondere bei Augustus ist dies der Fall. Mag dies bei öffentlichen Bauten mit einem umfassenden Bildprogramm wahrscheinlich oder zumindest möglich sein, soll hier die private Sphäre im Mittelpunkt stehen. Anhand ausgewählter Beispiele wird untersucht, wie wahrscheinlich eine Verbindung zwischen den dargestellten Mythen und der Ereignisgeschichte ist. Dass ein solcher Mythenvergleich möglich ist, war bisher die Prämisse der meisten Untersuchungen, nicht deren Schlussfolgerung.
Die untersuchten Objekte gehören der Kleinkunst an: es handelt sich um einige Campanareliefs, die den Dreifußstreit zwischen Herakles und Apollon darstellen, arretinische Reliefkeramik, die einen Zug mit Herakles und Omphale zeigt, einen der sog. Hoby-Becher, auf dem der trojanische König Priamos den Helden Achill um Hektors Leichnam anfleht, und die sog. Portlandvase, deren Deutung höchst umstritten ist. Für alle Beispiele wird meist eine enge Verbindung zu Augustus vorgeschlagen.
Im Gegensatz dazu wird im Beitrag aufgezeigt, dass es weniger die möglichen Bezüge zur und Anlehnungen an die Ereignisgeschichte sind, die dazu führten, dass Bilder gewählt wurden, sondern dass stets ein allgemeines Interesse an den Darstellungen bestand. Dieses beeinflusste die Themen- und Motivwahl mehr als Augustus‘ Geschmack oder politisch-gesellschaftliche Programmatik.