06_Audio_Hack
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Resource ID
3
Access
Open
Contributed by
Jessica Bartz
Event
Conference
Country
Germany
Date
01 January 2019
Credit
David Hack
Duration
0:30:46 (approx)
Channel mode
Single Channel
Sample rate
48000
Audio bitrate
105 kbps
Caption
Abstract: Augustus und Kyzikos – Weichenstellung für eine neue Ära
von David Hack
Gerade die Provinz Asia Minor litt unter den Wirren des 1 Jh. v. Chr. – den mithradatischen Kriegen, der ausbeutenden römischen Verwaltung und letztlich den beiden Bürgerkriegen: Doch mit Augustus fanden auch in dieser Region die zuvor schwierigen Zeiten ein Ende: Frieden und Wohlstand zogen infolge von Verwaltungsreformen allmählich wieder ein, die gleichzeitig griechische Autonomie und Identität zu wahren vermochten, wie sie auch starke römische Elemente mit sich brachten.
Ein besonderes Fallbeispiel für eine Betrachtung der Veränderungen in Asia Minor durch Augustus stellt das traditionsreiche Kyzikos in Mysien dar, das eine wechselhafte Geschichte mit dem Princeps verbindet: Aufgrund von Auseinandersetzungen mit römischen Bürgern vor Ort nahm Augustus beim Besuch der Polis während seiner Asienreise ihr den Status als freie Stadt, den er ihr jedoch später durch Agrippa wieder zugestand. Bereits unter Tiberius im Jahr 25 sollte sie diesen Status jedoch wieder verlieren, weil sie den verstorbenen Augustus nicht genügend geehrt und dessen versprochenes Heroon nicht fertiggestellt habe.
Da die literarischen Quellen nur wenige Informationen beitragen, können gerade die epigraphischen sowie numismatischen Hinterlassenschaften der iulisch-claudischen Kaiserzeit Aufschluss bringen, welche Veränderungen politischer, administrativer sowie kultureller Art das Principat des Augustus in Kyzikos mit sich führte, woraus sich auch einige Parallelen und Rückschlüsse auf die Provinz Asia Minor ziehen lassen: So etwa im reformierten Münzsystem der Provinz sowie in dem sich formierendem Kaiserkult. Gerade das Fallbeispiel Kyzikos vermag gleichzeitig auch eindrücklich auf die Schwierigkeiten voreiliger Interpretationen verweisen: Denn gerade im numismatischen Bereich bereiten die Portraits der iulisch-claudischen Kaiserzeit aufgrund fehlender oder stark gekürzter Legenden große Probleme der sicheren Zuweisung.
So bietet sich ein spannendes Spiel zwischen gesicherten Informationen sowie hypothetischen Rückschlüssen in der Forschung, die kritisch zu hinterfragen sind. Es zeigen sich Tendenzen, die sich nicht nur lokal abspielen, sondern regional oder gar überregional, und auch chronologisch weit über Augustus hinweg wirken: Es ist diese Weichenstellung für eine neue Ära, der sich hiesige Untersuchung widmen soll.
Marker lat / long: 51, 9 (WGS84)